‚Coro Crescendo‘ kann auch leise

Hargesheim, 22. Dezember 2019: Sängerinnen und Sänger beschenken sich und ihr Publikum zum Abschluss des Jubiläumsjahrs mit einem Weihnachtskonzert.

Zum 100. Geburtstag des MGV „Frohsinn“ 1893 Roxheim im Jahr 1993 trafen sich ehemalige, den Kinderschuhen entwachsene Mitglieder des Kinderchores zu einem „einmaligen“ Jubiläumsauftritt – die Geburtsstunde des ‚Coro Crescendo‘. Ein Jahr später wurde der gemischte Chor als dauerhafte weitere Abteilung – neben den Kinder- und Jugendchören – des MGV „Frohsinn“ Roxheim angemeldet. Unter seinem Chorleiter Jürgen Frank erarbeiteten die Choristen in wenigen Jahren den Titel „Meisterchor“ und erneuerten diesen Titel bisher zweimal.

Grund genug, den 25. Geburtstag in 2019 ausgiebig zu feiern! Als krönenden Abschluss des Jubiläumsjahres hatte der Chor am 4. Adventssonntag in die kath. Kirche St. Bernhard nach Hargesheim eingeladen. Mehr als 400 Zuhörer kamen – und ließen sich durch das vielseitige Programm auf Weihnachten einstimmen. Die selten aufgeführte Weihnachtsmotette „In Natali Domini“ von Josef Antonín Sehling (1710 – 1756) bildete den strahlenden Mittelpunkt des Konzerts: Ein Instrumental-Ensemble, bestehend aus einem Streichquartett (die Schwestern Viola, Clara und Adela Evers mit Johanna Reitze) und zwei Trompeten (Anna Domann-Schmitt und Tom Blakely), Sopran- und Alt-Solistinnen (Birgit Ensminger-Busse und ihre Tochter Antonia Busse) sowie der Chor schilderten die Geburt Christi, die Ergriffenheit der Hirten und die Freude der Engel. Einfach schön!

Natürlich durfte auch „Tollite hostias“, der Schluss-Satz aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns, nicht fehlen – ohne das es nach dem Empfinden des Dirigenten Jürgen Frank kein Weihnachtsfest geben kann. Ganz nebenbei konnte dabei der ‚Coro Crescendo‘ auch seinem Namen alle Ehre machen und das finale Crescendo ordentlich anschwellen lassen.

Dennoch gab es auch sehr feine, leise Momente: „Stille Nacht“ nach dem Satz von Ben Parry oder das als Zugabe gegebene „Leise rieselt der Schnee“, arrangiert von Carsten Gerlitz zeigten, wie sensibel der Chor mit den dynamischen Weisungen seines Leiters umzugehen versteht.

Die beiden Solistinnen setzten Glanzhäubchen: Das Giulio Caccini zugeschriebene „Ave Maria“ als selten zu hörendes Duett von Sopran und Mezzosopran ließ die Stimmen von Mutter und Tochter verschmelzen. In „Pie Jesu“ von Andrew Lloyd Webber lieferte der Chor das Fundament für die beiden Solostimmen, einfühlsam und präzise am Piano begleitet von Sun Young Kang-Mäder.

„Warum denn einfach, wenn es auch kompliziert geht?“ war wohl der Beweggrund des Komponisten Heinrich Kaminski (1886 – 1946), sich der alten Melodie von „Maria durch ein Dornwald ging“ anzunehmen. Eine meisterliche und selten gehörte Komposition – die allerdings dem Chor auch das letzte abverlangt.

Dem Publikum muss es wohl gefallen haben – schlossen die Sängerinnen und Sänger jedenfalls aus dem frenetischen Applaus.

 (Text: cc, Foto: Reiner Seiwert)

Weihnachtskonzert “In Natali Domini”

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